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Kabinettausstellung "Embracing Music – Leonard Bernstein at 100", von 17. Oktober 2018 bis 22. April 2019 gratis im Innenhof des Haus der Musik © Hanna Pribitzer

Wien Holding News

Mi, 17. Okt 2018 Haus der Musik

Embracing Music – Leonard Bernstein at 100

Leonard Bernstein gilt als herausragende Musikerpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts. Am 25. August 2018 wäre er 100 Jahre alt geworden, im Herbst widmet das Haus der Musik, ein Museum der Wien Holding, dem Ausnahmekünstler daher die neue Kabinettausstellung "Embracing Music – Leonard Bernstein at 100", die von 17. Oktober 2018 bis 22. April 2019 gratis im Innenhof des Museums besucht werden kann.

Neue Kabinettausstellung mit zahlreichen Highlights
Als Weltpremiere erstmals öffentlich zu sehen ist der 1985 produzierte Film "Bernstein on Wagner", eine faszinierende selbstreflexive Auseinandersetzung des Künstlers mit Richard Wagner. Impressionen aus den "Young People’s Concerts" geben Einblick in Bernsteins einzigartiges Verständnis von Musikvermittlung und bezeugen seine Pionierleistungen auf diesem Gebiet. Ein weiterer Themenkreis der Ausstellung behandelt seine enge Verbundenheit mit dem Orchester der Wiener Philharmoniker, mit dem er knapp 200 Konzertreisen unternahm. MusikerInnen aus aller Welt werden noch heute von Bernsteins kompromissloser Hingabe zur Musik in all ihrer Vielfalt inspiriert und nachhaltig geprägt. Die Kabinettausstellung zeigt dies mit persönlichen, handschriftlichen Dokumenten aus der Feder Leonard Bernsteins, "Behind-the-scenes"-Fotos und Arbeitsskripten zu den TV-Aufzeichnungen sowie neuen Bildern und Exponaten aus dem Historischen Archiv der Wiener Philharmoniker.

"Ohne Zweifel gilt Leonard Bernstein als Amerikas größter Komponist und Dirigent. Ich freue mich, dass wir uns mit der Ausstellung in den Reigen der Gratulanten einreihen können, um den 100. Geburtstag dieses außergewöhnlichen Musikgenies zu feiern, aber auch, dass wir einige weitere Facetten seines Talents und seiner Genialität beleuchten können. Happy Birthday, Lenny!", so Simon K. Posch, Direktor des Haus der Musik

"Bernstein on Wagner"
Ein Rohdiamant der Filmgeschichte: Weltpremiere im Haus der Musik
Im Jahr 1985 dirigierte Leonard Bernstein gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern in der Wiener Staatsoper eine konzertante Aufführung von Richard Wagners "Ring des Nibelungen". Im Zuge dessen wurde am 25. Mai 1985 mit dem deutschen Regisseur Horant H. Hohlfeld der Kurzfilm "Bernstein on Wagner" aufgezeichnet. Schauplatz: Berggasse 19, Wien 9 – kein geringerer Drehort als die Praxis Sigmund Freuds, Vater der Psychoanalyse. In einem etwa 30-minütigen Monolog reflektiert der Künstler über sein ambivalentes Verhältnis zu Richard Wagner als Musiker und als Persönlichkeit. Bernstein wendet sich in fiktiver Weise an Freud, ihm zu helfen, den großartigen Richard Wagner endlich verstehen zu lernen: "There are moments when (...) I hear myself saying: Richard Wagner, I hate you; but I hate you on my knees! Can you help me to resolve that one, Dr. Freud?"

Die Dokumentation, damals nie fertiggestellt, ist heute ein beeindruckendes Zeitdokument, das Bernstein zeigt, wie er sich in analytischer Herangehensweise am großen Wagner reibt und somit seinen brillianten Scharfsinn verdeutlicht. Dass dieser Film nach dem Dreh nie final geschnitten oder veröffentlicht worden ist, scheint wohl dem Umstand geschuldet, dass der Protagonist damals mehrere wichtige Projekte zeitgleich in Angriff genommen hatte und schlicht keine Zeit zur Fertigstellung fand. Im Rahmen der Ausstellungsvorbereitungen konnte dieser Rohdiamant der Filmgeschichte (Originalmaterial von UNITEL) nun geborgen werden und wird in der Ausstellung ab 18. Oktober 2018 täglich, ganztägig bis 22. April 2019 einem breiten Publikum zugänglich sein.

Mit Leidenschaft Musik vermitteln
Bernsteins musikalische Inspiration für Generationen
Wie schaffen es große Komponisten, große Emotionen auszulösen? Wie kann man Menschen dazu bringen, bei einer Komposition wirklich hinzuhören? Wie lässt sich der reichhaltige Schatz klassischer Musik mit Freude erschließen? Für den großen Lehrer und Musikvermittler Bernstein waren all das Fragen, die es zu beantworten galt. Zeitlebens war es ihm ein wichtiges Anliegen, Musik in all ihren Zusammenhängen zu erklären und vor allem Spaß und Aufgeschlossenheit im Umgang mit Musik zu schaffen. Bewusst riss er dabei die vorherrschenden Grenzen zwischen sogenannter klassischer und populärer Musik nieder, für ihn spielten derartige Klassifizierungen keine Rolle. Als Visionär und Vordenker sah er die Musik in ihrer Gesamtheit in allen Ausprägungen gleichermaßen bedeutend. Wie keinem anderen gelang es ihm mit den "Young People’s Concerts", die er professionell, charmant und mit viel Herz gestaltete, ganzen Generationen Wissen über die Musik und vor allem Leidenschaft für die Musik zu vermitteln.

Young People’s Concerts (1953 - 1972)
Das YPC-Programm wurde in den USA auf dem TV-Sender CBS mehrmals pro Jahr, zunächst live, danach als Aufzeichnung, ausgestrahlt und beeinflusste eine ganze Generation junger MusikerInnen und MusikliebhaberInnen. Von 1958 bis 1972 wurden insgesamt 53 Konzert-Sendungen aufgezeichnet, Leonard Bernstein und das New York Philharmonic Orchestra präsentierten dabei unterschiedlichste Themen wie "Was ist klassische Musik?", "Wer ist Gustav Mahler?" oder "Humor in der Musik". In gewohnter Hingabe und mit viel Liebe zum Detail demonstrierte Bernstein die vielen Feinheiten der Musik – in einer Weise, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistern konnte.

Leonard Bernstein und die Wiener Philharmoniker
Ein musikalischer Bund für die Ewigkeit
Im März 1966 begann mit einer Aufführung von Giuseppe Verdis "Falstaff" an der Wiener Staatsoper die jahrzehntelange, fruchtbare Zusammenarbeit Bernsteins mit den Wiener Philharmonikern. Über viele Jahre hinweg war das musikalische Engagement des Dirigenten eng mit dem Orchester verbunden, er gab insgesamt 197 Konzerte mit den Wiener Philharmonikern. Die zahlreichen Städte und Länder, die er gemeinsam mit dem Orchester bereiste, werden in der Kabinettausstellung anhand einer stilisierten Landkarte zu sehen sein. London, Zürich, Mailand, Paris, New York, Washington, Jerusalem, Tel Aviv – denkwürdige Stationen einer überaus bemerkenswerten Kollaboration. An der Wiener Staatsoper dirigierte Bernstein zudem Verdis Oper "Falstaff", später Richard Strauss‘ "Der Rosenkavalier" und Beethovens "Fidelio".

Leonard Bernstein wurde zum Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker ernannt und von den Wiener Philharmonikern mit der "Goldenen Nicolai-Medaille" und dem Ehrenring gewürdigt. Aus dem Historischen Archiv der Wiener Philharmoniker wird unter anderem der Frack Leonard Bernsteins in der Kabinettausstellung zu sehen sein. Viele weitere Aspekte und Exponate rund um das Orchester der Wiener Philharmoniker sind im ersten Stock des Klangmuseums zu sehen.

Weitere Informationen:
Haus der Musik
Haus der Musik - Facebook 

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