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Mi, 13. Dez 2006

Hakoah kehrt in den Prater heim

Im Prater entsteht das größte Freizeit-, Sport- und Schulzentrum einer jüdischen Gemeinde in Europa, unterstützt von der Stadt Wien, die für die Hälfte der Kosten aufkommt.

"Ein wichtiger Tag, aber kein historischer Tag": So umschreiben einige der Festredner die Grundsteinlegung für das Schulzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien (IKG) und das "Hakoah" Sport- und Freizeitzentrum in Wien-Leopoldstadt. Das Gesamtgrundstück umfasst 20.000 Quadratmeter (Details siehe Infokasten) im Prater. Aufgrund des Washingtoner Abkommens 2004 wurde von der Republik ein Viertel der ursprünglichen Flächen des jüdischen Vereins im Prater restituiert.

In eineinhalb Jahren sollen die Bauarbeiten abgeschlossen und die neuen Einrichtungen in Betrieb genommen werden. "Es ist das größte derartige Zentrum in Europa", berichtet IKG-Präsident Ariel Muzicant. In der dann neu errichteten Zwi Perez Chajes-Schule wird Platz für 600 Kinder sein - im Kindergarten, in der Volksschule und im Gymnasium.

Die Sport- und Freizeitanlagen umfassen eine Sporthalle (mit Platz für etwa 260 Zuschauer), zudem wird es ein Schwimmbecken, Tennisplätze, einen Hartplatz, Beach-Volleyballplatz, Leichtathletik-Einrichtungen und Rasen- sowie Grünflächen geben. Schließlich wird auch noch ein Heim gebaut werden, in dem Platz für 185 Senioren sein wird: „Die Realisierung des Projekts, die bereits im Oktober begonnen hat, kostet etwa 57 Millionen Euro. Die Hälfte kommt von der Stadt Wien, ein Teil vom Bund, der Rest wird durch Unterstützung Israels sowie von privaten Spendern aufgebracht“, so Wiens Vizebürgermeister und Finanzstadtrat Dr. Sepp Rieder.

"Hakoah" wurde 1909 gegründet und sollte bald zu einem der erfolgreichsten Sportvereine Wiens werden. Mit der Machtergreifung von Hitlers NSDAP (Nationalsozialistische Arbeiterpartei) 1933 in Deutschland änderte sich das politische Umfeld jedoch dramatisch. Juden wurden verfolgt und getötet. Nach dem so genannten Anschluss Österreichs an Deutschland dauerte es nicht lange, bis die "Hakoah" aufgelöst und das Grundstück geraubt wurde.

Inbetriebnahme im Jahr 2008

Exakt 70 Jahre danach sollen im Jahr 2008 Sportplatz und -zentrum wieder in Betrieb genommen werden. "Hakoah" steht im Hebräischen für "Kraft" und daran knüpft Muzicant an, wenn er anlässlich des Festakts zur Grundsteinlegung erklärt: "Das Zentrum, das hier entsteht, ist auch ein Zeichen für die Lebensfähigkeit und die Energie der jüdischen Gemeinde in Wien."

Vizebürgermeister Sepp Rieder meinte zudem, es sei "ein wichtiger Tag", doch kein "historischer" - denn dieses Vokabel verbietet sich bei jedem Akt der Restitution angesichts "des ungeheuerlichen Verbrechens" der Vernichtung von Million Juden und anderer Verfolgter in der Nazizeit. Dass die Stadt das Projekt unterstütze, sei "weder gönnerhaft noch geschieht es ausschließlich aus historisch schlechtem Gewissen." Sondern auch deshalb, weil die IKG mit Campus und Seniorenheim auch Aufgaben der öffentlichen Hand übernehme. "Hier geschieht etwas für alle Lebensbereiche", so Rieder.

Ebenfalls anwesend beim montäglichen Festakt: Rekordschwimmer Markus Rogan, Gewinner von 20 Gold-, Silber- und Bronzemedaillen. Er hat sich im Sommer bereit erklärt, Fundraising für "Hakoah" zu betreiben. Außerdem hat er bei der Planung der Sporteinrichtungen des jüdischen Vereins sein Know-how eingebracht.

Informationen:
http://www.ikg-wien.at/
http://www.hakoah.at/
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