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Jüdisches Museum Wien präsentiert: "Alma Rosé - Vom Konzertsaal nach Auschwitz"
Aus Anlass des 60. Todestages von Alma Rosé widmet das Jüdische Museum der exemplarischen Tragik dieser jüdischen Künstlerkarriere eine Gedächtnisausstellung. An ihrer Wiege stand der Genius Gustav Mahler, an ihrer Bahre der SS-Arzt Mengele. "Alma Rosé - Vom Konzertsaal nach Auschwitz" ist von 2. April bis 31. Oktober 2004 im Jüdischen Museum zu sehen.
Das Jüdische Museum Wien (A-1010 Wien, Dorotheergasse 11) ist Sonntag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, an Donnerstagen von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Eintritt: EURO 5/EURO 2,90 ermäßigt. Schulklassen in Begleitung eines Lehrers haben freien Eintritt und eine kostenlose Führung.
Detailinformationen im Internet unter http://www.jmw.at/ .
Alma Rosé entstammte dem bedeutendsten Salon der Wiener Musik. Der Vater, Arnold Rosé, über ein halbes Jahrhundert lang Konzertmeister der Philharmoniker und Gründer eines weltberühmten Streichquartetts. Die Mutter, Justine, die Schwester von Gustav Mahler. Das Haus Rosé war der Treffpunkt der musikalischen Elite in der Musikmetropole Wien.
Von Kindheit an nahm Alma Rosé Violin-Unterricht bei ihrem Vater, einem strengen und fordernden Lehrer. Bei ihrem Debüt als Virtuosin trat die 20-jährige 1926 an der Seite ihres berühmten Vaters mit Bachs Doppelkonzert in d-Moll auf. Bald entkam die junge Geigerin jedoch dem Schatten ihres väterlichen Vorbilds und fand ihre eigene musikalische Bestimmung. Mit den "Wiener Walzermädeln" gründete sie eine extravagante Damenkapelle, die mit einem beschwingten Programm Tourneetriumphe in ganz Europa feierte. In ihrem weißen Sportwagen flitzte Alma durch Wien, eine strahlende Erscheinung auf dem gesellschaftlichen Parkett.
Der "Anschluss" von 1938 unterbrach jäh die hoffnungsvolle Karriere. Die Rosés flüchteten nach London, Alma sorgte auf Konzertreisen in Holland für den Unterhalt der Familie. Alma wurde in Holland von der deutschen Invasion überrascht. Sie musste in den Untergrund abtauchen, brachte sich recht und schlecht mit Auftritten bei privaten Soireen durch. Auf der Flucht in die Schweiz fiel sie den Nazi-Besatzern in die Hände und wurde nach Auschwitz deportiert.
Im Frauenlager von Birkenau begann Almas letzte Karriere. Aus musikalischen Laien formierte sie ein Orchester, das morgens und abends den Arbeitssklavinnen beim Marsch durch das Lagertor aufspielen musste, und rettete so vielen Mitgliedern der Kapelle das Überleben. Alma Rosé selbst starb am 5. April 1944 an den Folgen einer Vergiftung. Am letzten Tag ihres Lebens wurde sie noch vom Todesengel von Auschwitz, Josef Mengele, observiert.
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