Wien Holding News
Klimaschutz Wien hat Ziele bereits zur Halbzeit erreicht!
Ein positives Zeugnis stellt die Österreichische Energieagentur (die seit 1977 als unabhängige Agentur für Energiefragen agiert) dem Wiener Klimaschutzprogramm (KliP) aus. Bereits zur Halbzeit des KliP - also 2005 - wurde die angestrebte jährliche CO2-Einsparung erreicht, denn Wien spart jährlich annähernd 2,4 Millionen Tonnen CO2 ein. Das konnte Umweltstadträtin Mag.a Ulli Sima mit Stolz bekannt geben.
Das im November 1999 im Wiener Gemeinderat beschlossene KliP umfasst 36 Maßnahmenprogramme, bis zum Jahr 2010 sollten 2,6 Millionen Tonnen an jährlichen CO2-Emissionen gegenüber dem prognostizierten Trendwert für 2010 vermieden werden. "Ich freue mich über diese positive Zwischenbilanz, sie zeigt einmal mehr, dass wir in Wien auf dem richtigen Weg sind und die 36 Maßnahmenprogramme mit den vielen, vielen Einzelmaßnahmen absolut zielführend sind. Österreichweit hat Wien dadurch die geringsten CO2-Emissionen pro Kopf, nämlich 5,7, während sie österreichweit bei 11,2 Tonnen liegen", so Umweltstadträtin Maga Ulli Sima.
An der Umsetzung sind der Großteil der Dienststellen des Magistrats, zahlreiche Unternehmen der Stadt Wien, wie etwa Wien Energie, die Wiener Linien, Wiener Wohnen oder der Wiener Krankenanstaltenverbund sowie der Wohnfonds und der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds beteiligt. Koordiniert wird diese Umsetzung durch die in der Magistratsdirektion angesiedelte Klimaschutzkoordinatorin, Maga DDrin Christine Fohler- Norek.
Das KliP als erfolgreiches Beschäftigungs- und Wirtschaftsprogramm
Als weiteres erfreuliches Detail zeigt die Studie der Österreichischen Energieagentur, dass das KliP nicht nur positive Klimaschutzeffekte hervorruft, sondern auch zu einer positiven volkswirtschaftlichen Entwicklung beiträgt.
Die Experten berechneten, dass die Maßnahmen über die Periode 1999 bis 2007 ein Investitionsvolumen in der Höhe von 7,171 Mrd. Euro ausgelöst haben. Der Wertschöpfungseffekt beträgt über diesen Zeitraum 16,473 Mrd. Euro. Weiters können laut Energieagentur jährlich 32.900 Arbeitsplätze gesichert werden. "Dies zeigt einmal mehr, dass der Klimaschutz ein ganz zentraler Jobmotor ist, den es österreichweit zu nützen gilt", so Sima.
KliP Wiener Erfolgsmodell
1999 wurden insgesamt 241 Einzelmaßnahmen in 36 Maßnahmenprogrammen in den Handlungsfeldern "Fernwärme- und Stromerzeugung", "Wohnen", "Betriebe", "Mobilität" und "Stadtverwaltung" beschlossen. Die Österreichische Energieagentur konstatiert in ihrem aktuellen Bericht einen sehr hohen Umsetzungsgrad des KliP:
- der massive Ausbau und die Beschleunigung des öffentlichen Verkehrs in Wien
Die Gesamtlänge der U-Bahn-Linie U1 beträgt seit der Eröffnung des Streckenabschnitts von Kagran nach Leopoldau 14.656 Meter, 2006 wurden 5 neue U1-Kilometer eröffnet.
Insgesamt umfasst das Wiener U-Bahn-Netz damit über 66 Kilometer Länge, etwa die Entfernung zwischen Wien und St. Pölten. - die Effizienzsteigerung der Schienenflotte
- die fußgängerfreundliche und barrierefreie Gestaltung von öffentlichem Raum
- Effizienzsteigerungen bei Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen
Durch Einbau von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in den kalorischen Kraftwerken konnte die Effizienz des Wiener Kraftwerkparks um 10 Prozent gesteigert werden. - die Forcierung des Fernwärmeausbaus
Etwa 251.000 Wohnungen sind derzeit an das Fernwärmenetz angeschlossen (Stand: 30.9.2005). Dies entspricht einer jährlichen CO2-Einsparung von ca. 1.300.000 Tonnen gegenüber Ölbetrieb (Heizöl extra leicht) oder 620.000 Tonnen gegenüber Gasbetrieb. - der Ausbau der Nutzung von erneuerbaren Energieträgern
Biomassekraftwerk Simmering, "Sonne für Wien" - Verdoppelung der Solarförderung, "Wärme aus dem Kanal", Kleinwasserkraftwerk Nußdorf etc.
die Konzeption und Umsetzung des Städtischen Energieeffizienzprogramms (SEP)
Energiesparkonzept mit über 100 Einzelmaßnahmen. Ziel ist es, bis zum Jahr 2015 den Anstieg des Energieverbrauches von prognostizierten 12 Prozent auf 7 Prozent zu reduzieren. Das bedeutet eine jährliche Reduktion von 180 Gigawattstunden und entspricht in etwa dem Stromverbrauch von St. Pölten. - die Thermisch-energetische Wohnhaussanierung (THEWOSAN)
sichert Wien rund 2.000 Arbeitsplätze pro Jahr
Sanierung von 51.770 Wohnungen zwischen 2000 und 2005 durch THEWOSAN entlastet das Klima um jährlich 82.400 Tonnen CO2.
Zusätzlich werden durch Sanierungen im Rahmen anderer Förderschienen jährlich 134.000 Tonnen CO2 eingespart.
KliP II in Vorbereitung
Die von der Energieagentur erstellte Zwischenbilanz zur Halbzeit des KliP ist für Wien auch ein klarer Arbeitsauftrag. "Selbstverständlich werden die bisher erfolgreichen KliP- Umsetzungsmaßnahmen konsequent weiter geführt", so Fohler-Norek. Zudem hat die Stadt Wien längst selbst erkannt, dass zur Erreichung der Klimaschutzziele zusätzlich zu dem im Jahr 1999 beschlossenen Klimaschutzprogramm weitere Maßnahmen notwendig sein werden. So wurden schon im Jahr 2003 im Masterplan Verkehr unter anderem für den Klimaschutz wichtige Ziele und Maßnahmen formuliert. Auch in den Stadtentwicklungsplan 2005 sind die Aspekte des Klimaschutzes eingeflossen. Jüngstes Beispiel für eine Weiterentwicklung des Klimaschutzes ist das im vergangenen Juni vom Wiener Gemeinderat beschlossene "Städtische Energieeffizienzprogramm (SEP)", dessen Umsetzung soeben anläuft und wesentlich positive Impulse bewirken wird.
Nicht zuletzt wird derzeit schon an der Ausarbeitung einer Fortschreibung des Wiener Klimaschutzprogramms ("KliP II") mit geplantem Geltungshorizont 2020 gearbeitet. Es soll im Jahr 2009 dem Wiener Gemeinderat zu Beschlussfassung vorgelegt werden.
Informationen:
www.wien.gv.at/umwelt/klimaschutz/