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© Hanna Pribitzer

Wien Holding News

Do, 22. Feb 2018 Haus der Musik

Neue Ausstellung: Wiener Moderne - Ein neues musikalisches Zeitalter

In der Musik gelten Arnold Schönberg, Anton Webern und Alban Berg als die Pioniere der Wiener Moderne. Das Haus der Musik, ein Museum der Wien Holding, beleuchtet mit der Kabinettausstellung von 22. Februar bis 7. Oktober das neue musikalische Zeitalter, das zu einer Neubewertung der Klassik führte.

Mit ihren fundamental neuen Kompositionsweisen setzten die Begründer der "Zweiten Wiener Schule" nicht nur neue Maßstäbe in der Ästhetik, sondern brachen mit jeglicher Tradition und läuteten zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen der radikalsten Umbrüche der Musikgeschichte ein.

Die Zeit um 1900 war in vielerlei Hinsicht eine Ära der stilistischen Veränderung, des künstlerischen und gesellschaftlichen Wandels. KünstlerInnen aus Architektur, Musik, Malerei, Philosophie und Literatur stellten alle bisherigen Konventionen in Frage und strebten nach grundlegender Erneuerung. Arnold Schönberg (1874-1951) setzte die entscheidenden Impulse für den musikhistorischen Umbruch und gab mit dem Prinzip der "Zwölftontechnik" dem bisherigen Verständnis von Tonalität einen gänzlich neuen Wert. Kein Stein sollte auf dem anderen bleiben oder man muss wohl eher davon sprechen, dass kein Ton mehr dem anderen in gewohnter Weise folgen sollte.

"Wenn man 100 Jahre später auf dieses Zeitalter blickt, dann stellt sich für uns die Bedeutung Wiens als Impulsgeber dar. Mit unserer neuen Sonderausstellung möchten wir den Fokus auf die herausragenden Komponisten Arnold Schönberg, Anton Webern und Alban Berg legen und ihre Leistungen als Wegbereiter einer reformierten Gesellschaft würdigen." (Simon K. Posch, Direktor Haus der Musik)

Die Zwölftonmusik - eine Neubewertung der Tonalität
"Die Tonalität ist kein ewiges Naturgesetz der Musik" (Arnold Schönberg). Die "Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen" und die von Arnold Schönberg mit der Zwölftontechnik geschaffenen Vokal- und Instrumentalwerke wurden zur Basis der neuen Musik. Diese neue musikalische Bewegung schuf neue Techniken, neue Ausdrucksformen und einen neuen Kompositionsstil, sie ergänzte und ersetzte teils die alten und traditionellen musikalischen Strukturen. Die Auflösung der harmonischen Basis sowie die sogenannte "Emanzipation der Dissonanz" sind die Grundlagen der Zwölftontechnik - einem Konzept, welches die Dissonanz äquivalent zur Konsonanz darstellt. Die Zwölftonmusik verzichtet auf ein tonales Zentrum, man ist an keiner Tonart mehr befestigt. Ein "erster schöpferischer Gedanke" in der neuen Ausdrucksform - die Zwölftonreihe - kann sowohl horizontal ablaufen und sich melodisch-rhythmisch-dynamisch weiterentwickeln als auch vertikal angeordnet werden. Die Reihe kann als Grundreihe auch in der Umkehrung, in der Krebsform und in der Umkehrungs- und Krebsform, also zweifach gespiegelt, verwendet werden. Diese vier gleichberechtigten Veränderungen sind auf alle zwölf chromatischen Tonstufen transponierbar.


© Photoarchiv Setzer-Tschiedel / IMAGNO / picturedesk.com

Die neue Musik begreifbar machen
Für die Ausstellung im Haus der Musik wurden zwei musikalische Werke der Wiener Moderne neu aufbereitet: Arnold Schönbergs Klaviersuite op. 25 und Hanns Eislers Sonate für Klavier op. 1 sind als großflächiges visuelles Kunstwerk umgesetzt worden, das die Verwendung der Zwölftontechnik eindrucksvoll veranschaulicht. BesucherInnen können sich mit jener revolutionären, damals vollkommen neuen Ästhetik auseinandersetzen und sich ein unmittelbares Bild davon machen. Neun Hörbeispiele an einem interaktiven Musikterminal vermitteln Hauptwerke von Schönberg, Webern und Berg akustisch. Dem Wegbereiter der Zweiten Wiener Schule, Gustav Mahler, ist in der Dauerausstellung im 3. Stock ein eigener Raum gewidmet. Eine Timeline veranschaulicht die Musikgeschichte ab dem Zeitalter des Barock bis hin zur Wiener Moderne und lässt BesucherInnen Entwicklungen anhand von prägenden Komponisten nachvollziehen.

Kunst und künstlerische Beziehungen
Die Protagonisten der Wiener Moderne waren eng vernetzt und durch viele Beziehungen miteinander verknüpft. Frauen konnten sich nicht nur als einflussreiche Musen behaupten, sondern sich auch selbst als Künstlerinnen emanzipieren. Man kannte einander persönlich, auch über disziplinäre Grenzen hinweg. Arnold Schönberg, Albert Einstein, Koloman Moser, Alma Mahler - sie alle waren Teil des in Wien entstandenen Kreises an Kunstschaffenden, die sich gegenseitig inspirierten und beeinflussten. Die künstlerischen Beziehungen werden in dieser Zeit zur treibenden Kraft eines ganzheitlichen Lebensgefühls. Freundschaften und Bekanntschaften, Rivalitäten, platonische und reale Liebesbeziehungen der Komponisten zu ihren Zeitgenossen werden in der Ausstellung ebenso thematisiert wie die Neuordnung der musikalischen Komposition und der radikale Umbruch im Kontext musikgeschichtlicher Entwicklungen. Der Eintritt zur Sonderausstellung ist frei.

Donnerstag, 22. Februar 2018 bis Sonntag, 7. Oktober 2018 im glasüberdachten Innenhof (Seilerstätte 30, 1010 Wien)

Weitere Informationen:
Haus der Musik
Haus der Musik - Facebook 

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