Reformen im kommunalen Wohnbau

„Als Wohnbaustadtrat werde ich eine Initiative setzen, damit es auf Bundesebene wieder ein Hausbesorgergesetz gibt“, so Michael Ludwig. Die Gemeindebau-Mieter sollen künftig selbst entscheiden, ob sie lieber einen Hausmeister oder eine (billigere) Hausbetreuungsfirma engagieren wollen. Dafür müsste allerdings ein Bundesgesetz geändert werden, nachdem die schwarz-blaue Koalition die Hausbesorger abgeschafft hat, wodurch die Zahl der Wiener Hausmeister (die alten Verträge laufen mit der Pensionierung aus) von 3802 (Jahr 2000) auf 2559 (Jahr 2006) gesunken ist.

Er habe Kontakt zur Gewerkschaft und Sozialminister Erwin Buchinger (SP) aufgenommen, erklärt Ludwig, der den Hausbesorger-Beruf auf völlig neue Beine stellen möchte: Als Lehrberuf, mit klarer Arbeits- und Ansprechzeit für die Mieter und einer Ausbildung als Mediator, damit Konflikte im Gemeindebau vor Ort schnell und professionell beigelegt werden.

 

Derzeit gibt es in den Wiener Gemeindebauten (220.000 Wohnungen) nur 750 Mieterbeiräte, die ehrenamtlich die Interessen ihres Gemeindebaus gegenüber Wiener Wohnen vertreten, beispielsweise auch die Betriebskosten-Abrechnungen kontrollieren. Ludwig möchte die Zahl deutlich steigern, um auf Probleme rascher reagieren zu können und klare Ansprechpartner zu haben. Wer sich für den ehrenamtlichen Job interessiert, soll deshalb von der Gebietsbetreuung unterstützt werden, die auch bürokratische Hürden (z. B. Organisation der Wahl) aus dem Weg räumt. Gleichzeitig wird in allen Kundendienstzentren von Wiener Wohnen ein klar definierter Ansprechpartner für die Mietervertreter eingerichtet.

 

Gewählten Mietervertretern werden Schulungen angeboten, damit diese ihre Mieter besser beraten können und ebenfalls als Streitschlichter (Mediator) Konflikte im Gemeindebau lösen können. Dieses Kursangebot soll ab Herbst starten.