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v.l.n.r. Dr. Georg Kraft-Kinz (Generaldirektor-Stv. der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien), Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen, Dr. Danielle Spera (Direktorin Jüdisches Museum Wien), Vizekanzler und Bundesminister Dr. Wolfgang Brandstetter, Talya Lador (Israelische Botschafterin), Rudi Kaske (Präsident Arbeiterkammer Wien), Komm.-Rat Peter Hanke (Geschäftsführer Wien Holding) © JMW Sonja Bachmaier

Wien Holding News

Mi, 17. Mai 2017 Jüdisches Museum

"Kauft bei Juden! Geschichte einer Wiener Geschäftskultur" eröffnet

In Anwesenheit vieler Gäste wurde am 16. Mai die Ausstellung "Kauft bei Juden! Geschichte einer Wiener Geschäftskultur" im Jüdischen Museum Wien, einem Museum der Wien Holding, von Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen eröffnet.

„Mit dieser Ausstellung gelingt es, Aspekte des jüdischen Lebens in Wien, die aus dem Bewusstsein der Stadt und des Landes verschwunden sind, wieder sichtbar zu machen. Es wird deutlich, welche Bedeutung Jüdinnen und Juden an der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung Österreichs hatten und haben, indem sie innovative Geschäftsideen förderten und so auch den Weg in die Moderne nachhaltig bis in die Jetztzeit prägten“, betonte der Bundespräsident bei seiner Eröffnungsrede.

Direktorin Dr. Danielle Spera begrüßte die BesucherInnen und hob das Kaufhaus als innovative Einrichtung des 19. Jahrhunderts, das in Wien hauptsächlich von jüdischen Familien getragen wurde, hervor: „Unternehmergeist, wirtschaftliches Gespür, Tüchtigkeit, Wagemut und kluge Voraussicht waren die Ingredienzen der Kaufleute, die neben ihren eigenen Einkünften auch immer um das Wohl der Gemeinschaft bemüht waren und großzügige SpenderInnen für karitative Einrichtungen waren.“

Kuratorin Dr. Astrid Peterle sprach über die eindrucksvollen Objekte der Ausstellung, die nicht nur die Geschichte aus der Perspektive der BetreiberInnen, sondern auch von Architektur und Inszenierung, den DesignerInnen, der Klientel sowie VerkäuferInnen, SchneiderInnen und SchaufensterdekorateurInnen berichten, aber auch von Anfeindungen, Antisemitismus, Verlust, Flucht und Zerstörung.

Grußworte zur Ausstellungseröffnung sprachen Rudi Kaske, Präsident der Arbeiterkammer Wien, Komm.-Rat Peter Hanke, Geschäftsführer Wien der Holding und Dr. Georg Kraft-Kinz, Generaldirektor-Stv. der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien.

August Zirner, Schauspieler, Musiker und Enkel von Ella Zirner-Zwieback las eine Passage aus dem 1924 erschienen Roman von Hugo Bettauer „Stadt ohne Juden“. Theo Lieder spielte abschließend das Lied „Die letzte Blaue“ nach Originalnoten aus dem Jahr 1920, die dank der Zusammenarbeit mit dem Musikhaus Doblinger und der Wienbibliothek am Eröffnungsabend präsentiert werden konnten.

Gäste wie Vizekanzler und Bundesminister Dr. Wolfgang Brandstetter, die israelische Botschafterin Talya Lador, der Vorstand der Sozialbau AG Dr. Josef Ostermayer, der Musiker und Komponist Walter Arlen, der Direktor des Wien Museums Dr. Matti Bunzl, der Direktor des Graz Museums Otto Hochreiter, MA, der Vorstand der Wiener Philharmoniker Andreas Großbauer, der kanadische Fotokünstler Jeff Wall, die Direktorin der Wienbibliothek Dr. Sylvia Mattl-Wurm, Isabella Klausnitzer, oder der Blogger und Influencer Michael Buchinger zeigten sich beeindruckt von der Vielzahl an erstmalig ausgestellten Objekten, die diesen beinahe verschwundenen und vergessenen Teil Wiener jüdischer Kulturgeschichte illustrieren.


Ausstellungsansicht © Wien Holding / wulz.cc

Textile Stadtgeschichte
Die Entstehung von Kaufhäusern in Wien war Teil einer gesamteuropäischen Entwicklung des 19. Jahrhunderts. Dass viele der Gründer aus jüdischen Familien stammten, ist heute genauso wenig bekannt wie die einstige Existenz des Textilviertels im ersten Wiener Gemeindebezirk. Prominente Unternehmen wie Gerngross, Zwieback, Jacob Rothberger, Braun & Co, Goldman & Salatsch, Jungmann & Neffe oder Knize und deren Gründerfamilien werden durch die Ausstellung ebenso in das Gedächtnis der Stadt zurückgeholt wie die sogenannten „Vorstadtwarenhäuser“ Wodicka und Dichter. Durch die Zäsur der Schoa verschwand diese Geschäftskultur fast völlig. Die Entwicklung des Textilviertels nach 1945 verweist auf der anderen Seite, bedingt durch Migration, Rückkehr und Zuwanderung, auf den Wiederaufbau der Wiener jüdischen Gemeinde. Für den Epilog hat das Jüdische Museum Wien die junge Wiener Künstlerin Kathi Hofer eingeladen, Motive der Ausstellung aufzugreifen und so mittels einer künstlerischen Intervention einen anderen Blick auf das Ausgestellte zu ermöglichen.

Kauft bei Juden! Geschichte einer Wiener Geschäftskultur ist von 17. Mai 2017 bis 19. November 2017 im Jüdischen Museum Wien, einem Museum der Wien Holding, zu sehen. Zu der von Astrid Peterle und Janine Zettl (Assistenz) kuratierten und von Viola Stifter gestalteten Ausstellung erscheint auch ein zweisprachiger Katalog zum Preis von EUR 29,95 im Amalthea Signum Verlag mit zahlreichen, teils noch nie zuvor veröffentlichten, Abbildungen, der im Bookshop Singer erhältlich ist. Das Jüdische Museum Wien, 1010 Wien, Dorotheergasse 11, ist von Sonntag bis Freitag 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am zweiten Standort, im Museum Judenplatz, Judenplatz 8, 1010 Wien, ist von Sonntag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr, Freitag von 10 bis 14 Uhr (Winterzeit) bzw. 17 Uhr (Sommerzeit) geöffnet.

Weitere Informationen:
Jüdisches Museum Wien
Jüdisches Museum Wien - Facebook

 

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