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Die neue Sondervitrine über die Parfümerie M. E. Mayer befindet sich im Schaudepot des Jüdischen Museums Wien. © Jüdisches Museum Wien

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Di, 16. Feb 2021 Jüdisches Museum

Neue Sondervitrine im Schaudepot des Jüdischen Museums Wien

Im Schaudepot des Jüdischen Museums Wien, ein Museum der Wien Holding, wurde eine neue Sondervitrine zur vergessenen Geschichte des Wiener Kosmetikunternehmens M. E. Mayer präsentiert.

Seit Montag, 8. Februar 2021, heißt das Jüdische Museum Wien seine BesucherInnen wieder persönlich willkommen. Kurz darauf präsentierte Museumsdirektorin Danielle Spera gemeinsam mit Kuratorin Andrea Winklbauer die neue Ausstellung in einer Vitrine im Schaudepot über die Parfümerie M. E. Mayer. Dieses Unternehmen war einst der "Spot to be" am Graben und am Lobkowitzplatz – von der Innenarchitektur über die Einrichtung bis hin zu seinem besonderen Angebot. Die neue Sondervitrine im Schaudepot des Museums Dorotheergasse ist ab sofort für alle BesucherInnen zugänglich.

Hier geht es zum Eröffnungsvideo »

Fragmente einer vergessenen Erfolgsgeschichte
"Gestern bei M. E. Mayer eingetroffen, heute schon eine Mundzier", schrieb Anton Kuh 1925 im Feuilleton über einen damals beliebten französischen Duft. Die beiden eleganten Parfümerien von M. E. Mayer waren zu dieser Zeit ein Begriff. Sie befanden sich am Lobkowitzplatz 1 und am Graben 17 in der Wiener Innenstadt. Das Unternehmen produzierte viele der angebotenen Seifen, Cremes, Parfüms, Puder, Rasierwasser, -apparate und -klingen selbst. Die Fabrik dafür lag in der Pernerstorfergasse 57 im zehnten Wiener Gemeindebezirk und nahm einen ganzen Häuserblock ein.

Ab September 1932 wurde in der Parfümerie am Lobkowitzplatz ein Gästebuch geführt, in dem sich die Prominenz dieser Zeit verewigte – darunter Carl Zuckmayer, Hugo Thimig, Ida Roland, Fritz Grünbaum, Louise Rainer, Alexander Lernet-Holenia, Franz Werfel, Nora Gregor und Hedy Mandl (später Lamarr). Sie alle besuchten diesen Tempel der Düfte und der Cremes. Franz Lehár ließ sich das Badesalz sogar nach Bad Ischl nachschicken.


Innenansicht des Detailgeschäftes am Lobkowitzplatz, um 1921 © Jüdisches Museum Wien

Einstmals so beliebt, heute gänzlich vergessen
Nach dem "Anschluss" 1938 wurde das wertvolle Duft- und Schönheitsimperium "arisiert". Die vormaligen Inhaber Theodor und Paul Mayer, zwei Söhne der einstigen Firmengründer Emilie und Max Mayer, flüchteten mit ihren Familien vor der antisemitischen Verfolgung. Theodor ging nach Argentinien, Paul in die USA, wo er die Parfüm- und Seifenproduktion unter dem Firmennamen MEM Company fortsetzte. 1950 kauften die Söhne der inzwischen verstorbenen Brüder die Wiener Firma zurück und führten die Geschäfte weiter. Als die MEM Seifen- und Parfümerie-Vertriebsgesellschaft m. b. H. 1978 aufgelöst wurde, waren die Zeiten des Glanzes aber lang vorüber. Das Jüdische Museum Wien würdigt nun das einstmals so beliebte, heute leider gänzlich vergessene Wiener Unternehmen mit einer Präsentation im Schaudepot.

Weitere Informationen:
Jüdisches Museum Wien
Jüdisches Museum Wien - Facebook

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