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Wien Holding News

Do, 3. Jän 2013 Jüdisches Museum Wien

Alles meschugge?... und Wagner

Frauke Lauterbach 1930, Edith Glogau © Fotosammlung WestLicht, Wien

2013 wird für das Jüdische Museum Wien, ein Unternehmen der Wien Holding, ein ganz besonderes Jahr: Das Museum feiert 25 Jahre Jüdisches Museum Wien und 20 Jahre Palais Eskeles. Anlässlich des Jubiläums wird am 18.11. eine neue Dauerausstellung eröffnet.

Die neue Dauerausstellung wird neben der Wiener jüdischen Geschichte vom Mittelalter bis zur Shoah auch wesentliche Kapitel der Nachkriegszeit bis heute beleuchten.

"Alle meschugge?" im Palais Eskeles
Im Palais Eskeles in der Dorotheergasse sind zwei große Ausstellungen und einige Kabinettausstellungen zu sehen: "Alle meschugge? Jüdischer Witz und Humor" - eine Ausstellung, die von einem abwechslungsreichen und sehr ansprechenden Veranstaltungsprogramm begleitet wird, zu sehen von 20. März bis 8. September 2013. "Richard Wagner und das jüdische Wien" ist von 24. September bis Februar 2014 die zweite große Ausstellung im Palais Eskeles.

Im Extrazimmer des Palais Eskeles zeigt das Jüdische Museum Wien ab 28.2. eine Ausstellung kuratiert von Julya Rabinowich "meeting jedermann : rabinovich revisited", danach ab 10.6. die Ausstellung "Chawerim Chasak! 100 Jahre Haschomer Hazair", die die Geschichte der jüdischen Jugendbewegung aufzeigt. Ab Oktober sind mit "Stoffe und Geschichten" Textilien aus den Sammlungen des Jüdischen Museums zu sehen.

"Jewish Museum Contemporary" im Museum Judenplatz
Das Museum Judenplatz setzt 2013 die Reihe "Jewish Museum Contemporary" fort. Tatiana Lecomte widmet sich dem Thema der Darstellung des bildlichen Gedächtnisses, danach lädt der amerikanische Künstler Andrew Mezvinsky zu einer interaktiven Reise in das kollektive Gedächtnis.
 

Ausstellungen im Jüdischen Museum Wien – Palais Eskeles, Dorotheergasse 11

Vienna’s Shooting Girls – Jüdische Fotografinnen aus Wien
Bis 03.03.2013

Speziell in Wien haben außergewöhnlich viele jüdische Frauen diesen Beruf gewählt. Das Jüdische Museum Wien geht den Gründen dafür nach und macht mit der Rückführung dieser Tatsache in das kollektive Gedächtnis ein Stück jüdischer Wiener Frauengeschichte wieder zugänglich. Die Ausstellung folgt dem Weg der Fotografinnen ins Exil. Sie erinnert an das Ende dieses Kapitels für Wien, aber auch an die Fortführung in anderen Ländern und Kontinenten. Gezeigt werden Arbeiten nicht nur von Madame d’Ora, Trude Fleischmann oder Edith Tudor Hart, sondern auch kaum bekannten Frauen wie Hilde Zipper-Strnad oder Claire Beck.
Kuratorinnen: Iris Meder, Andrea Winklbauer

Alle meschugge? Jüdischer Witz und Humor
20.03.2013 bis 08.09.2013

Humor ist ein wesentlicher Bestandteil jüdischen Lebens. Er reflektiert das innerjüdische Verhalten und spiegelt den Umgang mit einer oft feindseligen Umwelt. Jüdischer Humor ist zumeist warmherzig und menschenfreundlich, nach dem Holocaust aber auch zynisch und kohlrabenschwarz. Er umfasst ein breites Spektrum von seinen Wurzeln in Osteuropa bis hin zu Ephraim Kishon in Israel sowie Billy Wilder, Mel Brooks oder Woody Allen in Hollywood.

Dazwischen liegt die Hochblüte der Unterhaltungskultur in Wien und Berlin: Kabarett, Revue und Film – oder Karl Farkas, Fritz Grünbaum, Hermann Leopoldi, Friedrich Hollaender, Kurt Tucholsky und Ernst Lubitsch; das "Simpl" und das "Kabarett der Komiker". Gemeinsam werden jüdische und nichtjüdische Stars vom NS-Regime verfolgt – Ermordung im KZ oder Flucht ins Exil beenden diese ruhmreiche Ära. Doch sogar in Theresienstadt und anderen Lagern wird Kabarett gespielt. Anders als Berlin kann das Wien der Nachkriegszeit an die jüdische Tradition des Humors anknüpfen, dafür stehen Namen wie Georg Kreisler, Gerhard Bronner, Hugo Wiener und einmal mehr Karl Farkas.
Kuratoren: Marcus G. Patka, Alfred Stalzer

Richard Wagner und das jüdische Wien
24.09.2013 bis Februar 2014

2013 jährt sich der 200. Geburtstag Richard Wagners, einer der umstrittensten Persönlichkeiten des 19., 20. und 21. Jahrhunderts. Mit seiner Schrift "Das Judenthum in der Musik" (1850 und 1869), seinen Opern und zahlreichen anderen einschlägigen Statements, etablierte sich Wagner einerseits als eine der exponiertesten antisemitischen Leitfiguren innerhalb des deutschsprachigen Bürgertums. Andererseits gelang es ihm mit seinem musikalischen Schaffen, der Idee des Gesamtkunstwerks und dem Geniekult enormen Einfluss auf seine Zeit und seine Nachwelt auszuüben. Das Jüdische Museum Wien setzt sich in einer Ausstellung mit Schwerpunkt Wien mit dieser breiten, aber widersprüchlichen Wirkungsgeschichte auseinander.

Wien war sehr früh ein Zentrum des Wagner-Kults. Gerade hier gab es besonders viele jüdische Wagnerianer, doch auch einer seiner sarkastischsten Kritiker, der heute noch bekannte jüdische Feuilletonist Daniel Spitzer, lebte und publizierte in Wien. Wagners Werk inspirierte nichtjüdische Künstler und Intellektuelle ebenso wie deklarierte Antisemiten und – unter naiver Ausblendung bzw. Umdeutung der antisemitischen Botschaften – einflussreiche jüdische Intellektuelle wie Theodor Herzl oder Otto Weininger. Ausgehend von dieser Liebe zum Komponisten, die sich bald als Falle herausstellen sollte, wird sowohl der moderne Antisemitismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts als auch die Wirkung Wagners auf Kunst und Kultur der Wiener Jahrhundertwende und – weit darüber hinaus – auf Adolf Hitler und das NS-Regime thematisiert. Letzten Endes geht es aber auch um die Frage nach der heutigen Wagner-Rezeption zwischen Europa, den USA und Israel.
Kuratoren: Andrea Winklbauer,  Werner Hanak-Lettner.
Wissenschaftliche Beratung: Leon Botstein (New York), Hannes Heer (Hamburg)

Museumsjubiläum mit Präsentation der Dauerausstellung
18.11.2013

Mit einem großen Festakt anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums der Gründung des Museums und des 20. Jahrestages der Eröffnung des Museums im Palais Eskeles wird auch die neue historische Dauerausstellung des Jüdischen Museums Wien präsentiert. Im Mittelpunkt steht die jüdische Geschichte Wiens. Die Erzählstrategie erinnert an einen Blick in den Rückspiegel, überrascht und ist logisch zugleich: Der Rundgang beginnt in der Gegenwart bzw. den Jahren nach 1945. Von dieser zeithistorischen Warte aus bahnen sich die Besucherinnen und Besucher einen Weg zurück in die Geschichte, von der Shoah in das Wien um 1900, weiters in die Stadt der Immigranten des 19. Jahrhundert bzw. in die so genannte Stadt der Toleranz von Joseph II, sowie in das Ghetto im Unteren Werd des 17. Jahrhunderts und die mittelalterliche Judenstadt. Dabei werden auch jene Zeiten begreiflich, in denen Juden der Aufenthalt in der Stadt versagt blieb bzw. eine nur sehr kleine privilegierte Gruppe in der Stadt aus wirtschaftlichen Gründen toleriert wurde. Die neue permanente Ausstellung des Jüdischen Museums Wien bietet Orientierung in dieser brüchigen Wiener Geschichte, die alle Extreme in sich vereint. Zudem ermöglicht das Jüdische Museum Wien als erstes Wiener Museum einen kursorischen zeithistorischen Blick auf Wien und Österreich.
 

Ausstellungen im Extrazimmer in der Dorotheergasse 11

Wartesaal der Hoffnung. Das Rothschild-Spital im November 1947 – Fotos von Henry Ries
Bis 17.02.2013

Nach der Shoah und dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Rothschild-Spital in Wien zum provisorischen Flüchtlingslager und Zentrum jüdischen Lebens zwischen Warten und Hoffen. Henry Ries (1917–2004), der 1938 aus Berlin in die USA emigrierte, arbeitete von 1947–51 in Europa als Fotojournalist für die "New York Times". Seine Fotografien sind einzigartige Dokumente über das Schicksal der jüdischen Überlebenden und Flüchtlinge.
Kuratorin: Danielle Spera

meeting jedermann : rabinovich revisited
28.02.2013 bis 27.05.2013

Julya Rabinowich kuratiert eine Ausstellung der Werke ihres Vaters, Boris Rabinovich und stellt dieser Ausstellung eine Multimedia-Installation (Sound: Franz Hautzinger/ Aliosha Biz), als Rückblick auf das Familienleben gegenüber. Mindestens einmal im Monat wird es eine Führung von Julya Rabinowich, sowie vier bis fünf Lesungen vor Ort geben, die auf die Geschichte Rabinovichs oder der Thematik der Werke Bezug nehmen. Die Lesungen werden von Doron Rabinovici, Susanne Scholl, Paulus Hochgatterer, Vladimir Vertlib und Julya Rabinowich durchgeführt.
Kuratorin: Julya Rabinowich

Chawerim Chasak! 100 Jahre Haschomer Hazair
11.06.2013 bis 29.09.2013

Chawerim Chasak! Freunde seid stark! Dieser Leitspruch prägt das beinahe 100-jährige Bestehen der jüdischen Jugendbewegung "Haschomer Hazair" (= Der junge Wächter). Von der Entstehung des "Haschomer" in Galizien im Jahre 1913 über die Zeit des Ersten Weltkriegs und der Zwischenkriegszeit überdauerte der "Haschomer Hazair" selbst die Katastrophe der Schoa. Die heroische Rolle der Anhänger dieser Organisation in Aufständen gegen das nationalsozialistische Regime, gipfelnd im Warschauer Ghettoaufstand, prägte dutzende Generation von "Schomrim" in ihrer Suche nach einer jüdischen Identität. In ihrem Streben nach dem zionistischen Ideal, wurden sie zu Pionieren im Land Israel. Der Haschomer wurde nicht nur offiziell in Wien gegründet, er beteiligte sich hier auch aktiv an der Gestaltung jüdischen Lebens nach 1945.
Kurator: Dan Fischman

Stoffe und Geschichten
Textilien aus den Sammlungen des Jüdischen Museums
Ab Oktober 2013

Während Frauen bis zum Auftreten der Reformbewegung im Gottesdienst zumeist keine aktive Funktion innehatten, spielten und spielen sie auch in traditionellen Gemeinden als Stifterinnen von Textilien für die Synagoge eine wichtige Rolle. Oft fertigten sie Tora-Vorhänge und Tora-Mäntel oder andere sakrale Textilien in mühevoller Handarbeit an. Manche arbeiteten gar ihr Hochzeitskleid zu einem Parochet  (Tora-Vorhang) um, was als besondere Wohltat (Mitzwa) galt. Die gestickten hebräischen Inschriften "erzählen" über die Stifterin und ihre Familie, von persönlichen und historischen Ereignissen.
Kuratorin: Gabriele Kohlbauer-Fritz
 

Ausstellungen im Jüdischen Museum Wien - Museum Judenplatz

Heute in Wien 2012. Fotografien zur jüdischen Gegenwart von Josef Polleross
Bis 12.05.2013

1996 erschien Harry Webers Fotoband "Heute in Wien" gemeinsam mit der gleichnamigen Ausstellung im Jüdischen Museum Wien. Die beeindruckenden Schwarz-Weiß Bilder haben Fotogeschichte geschrieben. 15 Jahre später folgt der Wiener Fotograf Josef Polleross den Spuren Harry Webers und hat das heutige Leben der jüdischen Gemeinde – vor allem in der Leopoldstadt – fotografisch erfasst. Polleross‘ Bilder sollen sowohl an Harry Webers damalige Bilderreise anknüpfen als auch die Veränderungen innerhalb der jüdischen Gemeinde und ihren Zuwachs zeigen. Sie geben Einblick in das vielfältige jüdische Leben in Wien heute. Polleross folgt religiösen Juden mit ihren traditionellen Ritualen, seine Bilder zeigen aber auch das weltliche jüdische Leben in seinen vielen Spielarten: Sportevents, Aktivitäten von Jugendorganisationen und Seniorenverbänden, Handel und Publizistik, Straßenfeste, Jewish Welcome Service, Musik, aber auch Feste und Bräuche, die das Leben von religiösen und säkularen Juden gleichermaßen beleben und verbindet.
Kuratorin: Astrid Peterle

Jewish Museum Contemporary/Judenplatz
Tselem ve Tsilum
Fotografie und Abbild – eine Installation von Tatiana Lecomte
04.06.2013 bis 27.10.2013         

Die französische Künstlerin Tatiana Lecomte, geb. 1971 in Bordeaux, beschäftigt sich seit Jahren mit Fragen des bildlichen Gedächtnisses. Wie lässt sich traumatische Geschichte in Bildern verarbeiten?
Lecomte untersucht, wie sich Abbildungen zur Vermittlung von Erinnerung eignen. Was Bilder zeigen und was sie nicht zeigen (können) ist Thema der Arbeit von Tatiana Lecomte: Das "Undarstellbare", das jeder fotografischen Repräsentation innewohnt. Dabei arbeitet sie mit Aussparungen ebenso wie mit Überlagerungen.
Für ihre Ausstellung im Museum Judenplatz wird sie über die Auseinandersetzung mit dem fotografischen Bild hinaus auch den Begriff der Unvorstellbarkeit der Shoah reflektieren.
Kuratorin: Danielle Spera

"A Good Day" Installation Andrew M. Mezvinsky
06.11.2013 bis März 2014

Mit Hilfe von interaktiven, handgezeichneten Animationen und der neuesten Multimediatechnologie wird der amerikanische Künstler Mezvinsky, geb. 1982 in Philadelphia, einen Raum schaffen, der die Grundbedingungen der menschlichen Existenz im Moment widerspiegelt. Ausgehend von Primo Levis "A Good Day" bringt Mezvinskys Installation dem Betrachter Levis die Hoffnung näher, dass "innerhalb weniger Monate die Kälte einen Waffenstillstand ausrufen wird, und wir einen Feind weniger haben werden". Der Besucher wird dabei Teil der Installation, bekommt vom Künstler eine eigene Rolle zugedacht und vermag persönlich zu entdecken, welche Metapher hinter Levis "A Good Day" verborgen liegt - und hat die Möglichkeit, die vom Künstler geschaffene, animierte Szenerie der "Frühlingsweihe" als Sinnbild für Befreiung und neuem Lebenswillen zu erkennen.
Kuratorin: Danielle Spera
 

Das Jüdische Museum Wien
Das zu den Kulturbetrieben der Wien Holding zählende Museum bietet für beide Museen (Dorotheergasse & Judenplatz) ein gemeinsames Ticket zum Preis von EUR 10,-, ermäßigt EUR 8,-, Gruppen EUR 7,-, Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr frei, SchülerInnen (ab 15 Jahren), Lehrlinge, StudentInnen (bis 27 Jahre), Zivil- und Präsenzdiener EUR 5,- an. Freier Eintritt für Schulklassen, für die Schülerführung ist ein Kostenbeitrag von EUR 20,- zu leisten.

Öffnungszeiten:
Palais Eskeles/Dorotheergasse 11 - Sonntag bis Freitag 10 bis 18 Uhr.
Museum Judenplatz - Sonntag bis Donnerstag 10 bis 18 Uhr, Freitag 10 bis 14 Uhr.
 

Weitere Informationen:
Jüdisches Museum Wien
JMW Facebook-Fanpage

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