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"Apologies" ist nur noch bis 12. Februar 2023 im Jüdischen Museum Wien zu sehen. © David Bohmann

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Fr, 3. Feb 2023 Jüdisches Museum

Nur noch bis 12. Februar: Apologies v 2016.2, 2021

Das Jüdische Museum Wien, ein Museum der Wien Holding, präsentiert noch bis 12. Februar 2023 im Museum Dorotheergasse die Videoinstallation "Apologies" (Entschuldigungen) des taiwanesisch-amerikanischen Filmkünstlers James T. Hong.

Seit 13. Oktober 2022 zeigt das Jüdische Museum Wien die Videoinstallation "Apologies v 2016.2, 2021". In der Arbeit des taiwanesisch-amerikanischen Filmkünstlers James T. Hong entschuldigen sich Staatsoberhäupter aus aller Welt für staatlich angeordnete oder sanktionierte Verbrechen.

Beginnend mit Willi Brandt, der 1970 vor dem Denkmal des Warschauer Ghettoaufstandes auf die Knie fiel, sind kommentarlos Entschuldigungen aneinandergereiht. Jede Rede dauert nur wenige Minuten, dann folgt das nächste Staatsoberhaupt mit der nächsten Entschuldigung, chronologisch geordnet, bis in die jüngste Gegenwart. Jede oder jeder Einzelne liest ihren oder seinen vorbereiteten Text, sie unterscheiden sich nur in Mimik und Gestik. Jede Entschuldigung muss hinterfragt werden. Ist sie ernsthaft empfunden oder nur ein Lippenbekenntnis? Hat der symbolische Akt eine Wirkung? Manches Staatsoberhaupt ist sichtlich emotional bewegt, manches liest die Entschuldigung scheinbar unbewegt ab. Manche Entschuldigung wirkt ehrlich, manche erzwungen. Manche Staatsoberhäupter wie Barack Obama oder der Papst entschuldigen sich in dem Video mehrmals, manche kommen nur einmal vor.

Die Ritualhaftigkeit inszenierter Reueakte
Die insgesamt über eineinhalb Stunden dauernden Apologies (Entschuldigungen) evozieren Emotionen: Denn während eine Entschuldigung auf die nächste folgt, gehen die Verbrechen weiter – und alles, was folgt, ist die nächste Entschuldigung. Apologies lässt die Betrachtenden an der Menschlichkeit zweifeln und sowohl über politische Verantwortung nachdenken als auch über wohlfeile Entschuldigungen, die den Täter*innen oft mehr helfen als den Opfern.

Die Literaturwissenschaftlerin und Auschwitz-Überlebende Ruth Klüger stellte fest: "Man sagt 'Nie wieder' und dann schauen Sie sich mal all die Massaker an, die inzwischen passiert sind. Es ist absurd zu sagen, es soll nicht wieder passieren." Aus diesem Grund hat Apologies seinen Platz im Jüdischen Museum Wien. Die Arbeit reflektiert die Ritualhaftigkeit, aber auch die Phrasenhaftigkeit von staatlich inszenierten Reueakten und fragt, wie wir in Zukunft mit erlittenem und viel mehr noch mit begangenem Unrecht umgehen wollen.

Finissage-Führung am 12.Februar
Zum Abschluss der Sonderausstellung "Apologies" gibt es am Sonntag, 12. Februar 2023 um 16.30 Uhr die Gelegenheit, an einer letzten Führung durch die Ausstellung teilzunehmen. Teilnahme mit Führungsticket (3 Euro) und gültigem Eintrittsticket. Um Anmeldung wird gebeten, telefonisch unter +43 1 535 04 31-1537 / -1538 oder per E-Mail.

Weitere Informationen:
Jüdisches Museum Wien
Jüdisches Museum Wien - Facebook

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