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We Love Our Customers ist bis 14. Februar 2023 im Kunst Haus Wien zu sehen © Stefanie Moshammer

Wien Holding News

Mi, 12. Okt 2022 Kunst Haus Wien

We Love Our Customers. Stefanie Moshammer

Das Kunst Haus Wien, ein Museum der Wien Holding, präsentiert von 13.Oktober 2022 bis 14. Februar 2023 die Ausstellung We Love Our Customers von Stefanie Moshammer. Die Künstlerin setzt sich darin mit der globalen Fülle an Kleidung auseinander.

Frauenhände mit rosa Kunstnägeln, verziert mit Logos von Luxusmarken, streicheln ausrangierte Kleidungsstücke. Sie erkunden haptisch jedes Detail des Textils, liebkosen es regelrecht. Eine Computerstimme trägt digital generierte Gedichte vor, gespeist aus Worten von Shopping-Haul-Videos, in denen Konsument*innen ihre günstige Einkaufsausbeute präsentieren. Daneben tritt ein funktionslos gewordener, weil verbogener metallener Kleiderständer in Erscheinung.

Spiel mit der Wahrnehmung

Stefanie Moshammers fortlaufende Serie We Love Our Customers spielt mit unserer Wahrnehmung der heutigen Konsum- und Markenkultur. Die Künstlerin untersucht auf humorvolle und scharfsinnige Art und Weise unsere Beziehung zu Kleidungsstücken zwischen Tradition und Gegenwart, zwischen Wertschätzung und Massenprodukt, zwischen Second Hand und Fast Fashion. Moshammer begann ihr Langzeitprojekt im Jahr 2018 und führt es ortsspezifisch mit jeder neuen Ausstellung weiter. Im Kunst Haus Wien zeigt Moshammer neue Videoarbeiten, digital bearbeitete Textilcollagen und ortsspezifische Objekte.

Gerlinde Riedl, Direktorin des Kunst Haus Wien: „Mit dem Titel dieser Ausstellung sprechen wir nicht nur eine Liebeserklärung an unsere Besucher*innen aus. Stefanie Moshammer formuliert We Love Our Customers als Auftrag an die Kunst, auf soziale und ökologische Beziehungen des Menschen zu seiner Umwelt zu blicken. Scheinbare Reste der Überproduktion erfahren bei ihr eine Wiederaufnahme und Neudefinition. Dieser künstlerische Recycling-Gedanke schließt sehr schön an den Grundgedanken unseres Hauses als erstes Grünes Museum des Landes an.“

Von der Stoffsammlung der Großmutter bis zu digital bearbeiteten Textilcollagen

Die gesamte textile Kette von der ressourcenbelastenden Fasererzeugung über die Überproduktion unter prekären Arbeitsbedingungen bis hin zur verantwortungslosen Entsorgung stellt eine massive ökologische Belastung dar. Gleichzeitig sind Kleidungsstücke soziale Objekte, die oftmals Geschichten, Erinnerungen und soziale wie kulturelle Bedeutungen verkörpern. Die in der Ausstellung versammelten Arbeiten kokettieren mit dieser Wertedichotomie und dem Kontrast von organischen Materialien und entfremdeten, maschinellen Versatzstücken. Industrielle Rollenketten rahmen etwa eine Textilcollage aus weißen Stoffresten, die über Jahrzehnte gesammelt wurden. Computergenerierte Porträts, auf Satin gedruckt, formen sich zu textilen Reliefs. Sie sind „fehlerhaft“:  Die Maschine ist daran gescheitert, das menschliche Gesicht zu kopieren. Durch die analoge Bearbeitung der Künstlerin werden die Porträts von einem binären Code zu einem dreidimensionalen, von Menschenhand geformten Objekt.

„Die Modeindustrie zählt zu den großen ökologischen Problemfeldern unserer Zeit: Mit der sogenannten Fast Fashion Produktion geht auch ein Werteverlust von Bekleidung als Kulturgut einher. Stefanie Moshammer hinterfragt in ihren Arbeiten spielerisch unseren Umgang mit und unsere Beziehung zu dem, was uns umhüllt – und bedient sich dabei einer uns medial nur allzu bekannten Bildwelt. Die Ausstellung regt an, sich mit den Auswirkungen unseres Konsumverhaltens bewusst auseinanderzusetzen“, analysiert Sophie Haslinger, die Kuratorin der Ausstellung.

Neben digital generierten Texten und Found-Footage-Videos dient Stefanie Moshammer die Stoffsammlung ihrer Großmutter als Ausgangsmaterial. Spielerisch bringt die Künstlerin unterschiedlichste Elemente zusammen, um die Absurdität und Komplexität der Fast-Fashion-Industrie aufzuzeigen. Moshammers Arbeiten fungieren als visuelle Parodie auf ein obsessives und unreflektiertes Konsumverhalten und halten gleichzeitig auf subtile Weise dazu an, dieses kritisch zu hinterfragen.

Über die Künstlerin

Stefanie Moshammer, geboren 1988 in Wien, ist eine bildende Künstlerin, die in ihrer hybriden Praxis verschiedene Medien einsetzt. Neben dem fotografischen Bild arbeitet sie mit vorhandenem Material, textilen Elementen und Bewegtbild. Nach ihrem Abschluss in Textildesign an der Modeschule Wien studierte sie Grafikdesign & Fotografie an der Universität für Kunst und Design in Linz sowie Advanced Visual Storytelling an der Danish School of Media and Journalism. Stefanie Moshammer ist die Autorin von drei Fotobüchern. Ihre Arbeiten werden in renommierten Print- und Online-Magazinen veröffentlicht und sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise. Moshammers Arbeiten werden international ausgestellt, unter anderem im Foam Photography Museum Amsterdam, C/O Berlin, Museum für angewandte Kunst Wien, Photo London Somerset House, und Fotografiska New York.

Begleitprogramm zur Ausstellung

Zur Ausstellung ist ein umfangreiches Begleitprogramm geplant: Am Freitag, den 28. Oktober 2022, findet um 17:00 Uhr eine Kuratorinnenführung statt.
Ebenfalls am Freitag, den 28. Oktober, findet von 14:00 bis 20:00 Uhr die Fesh’Kleidertauschbörse statt, die auch noch am Samstag, den 29. Oktober von 10:00 bis 20:00 Uhr im Museum zu Gast ist.
Kinder von sechs bis zwölf Jahre können am Samstag, den 29. Oktober von 14:00 bis 16:00 Uhr in einem eigenen Workshop Stofftiere Selbermachen.
Am Donnerstag, den 10. November findet um 18:00 Uhr ein Future Talk zum Thema Fast Fashion statt.

Weitere Informationen:
Kunst Haus Wien
Kunst Haus Wien - Facebook

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